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10.04.2018

"Miteinander innovativ - Generationen im Takt" - 8. Demografiekongress in Frankfurt

Wie motiviert man politisch verantwortliche Menschen für die Metropolregion FrankfurtRheinMain zu denken? Bürgermeister Jürgen Rogg diskutiert beim Demografiekongress in Frankfurt mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Forum Metropolregion "Fläche für Alle".

Unter dem Motto „Miteinander innovativ – Generationen im Takt“ beleuchtete der 8.Demografiekongress das Zusammenarbeiten und Zusammenleben unterschiedlicher Altersgruppen. Rund 400 Teilnehmer hatten die Möglichkeit, spannende Vorträge zu hören und anschließend in verschiedenen Foren (Zukunft der Arbeit, Metropolregion, KMU, Gesundheit, Beruf und Familie) mit Experten die Themen inhaltlich zu vertiefen.

Im Forum Metropolregion diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden die Themen Verkehr, Fläche und Infrastruktur; alles brennende Themen die auf die Zukunftsfähigkeit der Metropolregion wesentlichen Einfluss haben.

Das Forum Metropolregion wurde von Mechthild Harting, Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung moderiert und die Teilnehmer waren: Jürgen Rogg, Bürgermeister der Kreisstadt Dietzenbach, Ralf Schluche, Verbandsdirektor des Verbands Region Rhein-Neckar, Dr. Christian Hey, Abteilungsleiter für Klimaschutz, nachhaltige Stadtentwicklung und Biodiversität im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. h.c. Thomas M. Reimann, Vorstandsvorsitzender der ALEA Hoch- und Industriebau AG, Thomas Horn, Verbandsdirektor des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain und Philipp Jacks,Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes Region Frankfurt-Rhein Main.

In der Talkrunde wurden kontroverse Statements ausgetauscht. Zum einen habe die Stadt Frankfurt monatlich tausend neue Einwohner zu verzeichnen; in den „Hot Spots knirscht es aufgrund der hohen Nachfrage“, so Dr. Christian Hey. Zum anderen sei es aber „ein Irrglaube, dass alle nach Frankfurt wollen“, so Jürgen Rogg, Bürgermeister der Kreisstadt Dietzenbach. Die Bedürfnisse der Menschen in der Region FrankfurtRheinMain sind eine Sache, aber die Realpolitik eine andere. Bürgermeister Rogg sieht das Hauptproblem darin, dass„wir beim ÖVNP geschlafen haben“.

Auch für Thomas Horn ist das Flächenproblem nur über den ÖVNP lösbar. Die Crux sei hier, dass man sich zwar darüber beklage, dass sich in Punkto Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs nichts tue, aber Planungszeiten von 30-40 Jahren akzeptiert würden.Baupolitik muss man eben regional sehen, so Horn weiter und es müssen Anreize für den Flächenausbau gesetzt werden, so Horn: Gemeinden, die einen Macher- Bürgermister hätten, muss man finanziell unterstützen. Hier ging Bürgermeister Rogg d´accord. Denn die Frage sei doch, wie man politisch verantwortliche Menschen motiviert, die Region zu denken? Wenn der Gedanke der Region vorherrsche, könnten Pläne auch schneller umgesetzt werden.

Im Angesichts des Szenarios, dass die Region FrankfurtRheinMain im Jahr 2030 aus allen Nähten platzen wird, wie Reimann unterstrich, fassten die Diskutanten zum Abschluss ihre Lösungsvorschläge nochmal zusammen. Der Unternehmer Reimann machte die Vorhut und ging es, unternehmerisch, an: „Wir sollten uns zusammensetzen, gemeinsam planen, ein klares Zeitfenster festlegen, einer setzt sich die Zuständigkeitsmütze auf und dann laufen wir los“. Bürgermeister Jürgen Rogg sieht den Regionalverband hier ganz klar als Initiator.

Auch Philipp Jacks befürwortet einen Akteur, wie den Regionalverband, der mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden sollte, um die Steine ins Rollen zu bringen. Laut Dr. Hey kann es nur einen alleinigen Zuständigen nicht geben. Es gibt sehr viele Akteure in diesem Zusammenspiel. Eine Lösung wird nur auf Basis des Konsenses möglich sein. Thomas Horn setzt nach wie vor auf das Anreizsystem und möchte, dass die Städte und Gemeinden, die tätig werden, belohnt werden. Ein Durchregieren gehe nicht, nur mit Netzwerken sei ein Ausweg möglich.

Jürgen Rogg zeigt sich nach Ende des Kongresses sehr zufrieden. „Es macht Spaß, gemeinsam mit den Städten Frankfurt und Eschborn zum Initiatorenkreis des Demografienetzwerkes FrankfurtRheinMain zu zählen und damit auf „Augenhöhe“ gemeinsam Themen zur erfolgreichen Weiterentwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain zu initiieren und umzusetzen.