Seiteninhalt
12.05.2017

Aktuelle IHK-Konjunkturumfrage für die Region Offenbach - Konjunkturelle Stimmung ist blendend

Die Konjunktur in der Region Offenbach läuft zum Frühsommer des Jahres besonders positiv. Der aktuelle Konjunkturklimaindex der Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main wächst zum Frühsommer um 6,2 auf 126,8 Punkte an.

IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner: "Die derzeitige Geschäftslage wird sogar so gut eingeschätzt, wie schon seit fünf Jahren nicht mehr. Auch die Investitions- und Einstellungsbereitschaft steigt. Besonders deutlich verbessert sich die Einschätzung des Exportvolumens. Die zuletzt erwarteten Einbußen im Exportgeschäft sind zum Glück nicht eingetreten."

Vor allem das Verarbeitende Gewerbe gebe eine hervorragende Bewertung ab. Die Erwartungen an das Exportvolumen verbesserten sich merklich. Auch die tatsächlichen Auftragseingänge aus dem Ausland hätten sich in den letzten vier Monaten positiv entwickelt. "Bei 29 Prozent der Befragten sind sie gestiegen, bei 61 Prozent gleich geblieben und nur bei zehn Prozent gefallen. Die Werte der letzten beiden Umfragen waren noch deutlich durch die bestehenden Risiken geprägt. Inzwischen bringt der gute Konjunkturverlauf die Zuversicht bei den Unternehmen zurück", so Weinbrenner.

Die Gründe für die Exportstärkte seien vielfältig: Der schwache Euro, die Belebung der Weltkonjunktur sowie die stärkere Nachfrage aus dem Euroraum. "Insbesondere ist es aber die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, die mit den richtigen Produkten die weltweite Nachfrage bedienen können. Dennoch schwebt die Drohung der US-Regierung mit Strafzöllen wie ein Damoklesschwert über den
Exporteuren. Durch den Austritt Großbritanniens aus der EU und die daraus erwachsenden wirtschaftlichen Konsequenzen steht ein weiterer Unsicherheitsfaktor im Raum. Immerhin konnte durch den proeuropäischen Ausgang der Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich ein Teil der Unsicherheit reduziert werden", verdeutlicht Weinbrenner.

Die Lage am regionalen Arbeitsmarkt verbessere sich abermals. Der Anteil der Unternehmen, die künftig mehr Mitarbeiter einstellen wollten, steige signifikant um 50 Prozent an. Der hohe Beschäftigungsstand stärke den Binnenkonsum und sei seit einigen Jahren stabiler Eckpfeiler der positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Gleichzeitig verschärfe sich der Wettbewerb um die Arbeitskräfte auf dem Markt. "Der Fachkräftemangel wird von 39 Prozent der befragten Unternehmen als Risiko für die eigene Geschäftsentwicklung gesehen. Das ist der höchste Wert der letzten Jahre", gibt der IHK-Hauptgeschäftsführer zu bedenken.

Um den Unternehmen bestmögliche und zukunftsfähige Wettbewerbsbedingungen zu bieten, bedürfe es nicht nur Investitionen in die digitale und Verkehrsinfrastruktur, sondern vor allem in das Bildungssystem. "Der immer spürbarere Mangel an Fachkräften, kann durch gezielte und strategisch getätigte Bildungsinvestitionen in seinen Auswirkungen begrenzt werden", ist sich Weinbrenner sicher.

Konjunktur in ausgewählten Bereichen:

Hochstimmung in der Industrie
Die konjunkturelle Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe war in den letzten fünf Jahren nie besser. Die positiven Geschäftserwartungen steigen, so dass der IHK-Konjunkturklimaindex für die Industrie mit 129,2 Punkten einen Wert über dem der Gesamtwirtschaft annimmt. Ein Drittel der Unternehmen glaubt an eine noch bessere Geschäftslage in den nächsten Monaten. Hierzu beitragen dürften die guten Exporterwartungen. 32 Prozent rechnen mit einem höheren Exportvolumen, nur elf Prozent gehen von geringeren Auslandsumsätzen aus. Investitionen und Beschäftigung werden auf einem gleich bleibenden überdurchschnittlichen Level eingeschätzt.

Erholung im Einzelhandel
Der IHK-Konjunkturklimaindex für den Einzelhandel steigt wieder etwas an und erreicht mit 96,1 Punkten das gleiche Niveau wie vor einem Jahr. Die aktuelle Geschäftslage wird von ebenso vielen Einzelhändlern als gut wie als schlecht bezeichnet. 15 Prozent gehen von schwächeren Geschäften in den kommenden Monaten aus, acht Prozent von besseren. Auch die Beschäftigungs- und Investitionspläne können gesteigert werden. Im gesamtwirtschaftlichen Vergleich verharren sie aber auf einem eher niedrigen Niveau.

Großhandel: Lage auf Top-Niveau
Die Beurteilung der Geschäftslage im Großhandel liegt weiterhin auf einem Top-Niveau. Aktuell schätzt niemand der Befragten die derzeitige Situation als schlecht ein. Zusätzlich steigern die Großhändler ihre Einschätzung über den Geschäftsverlauf der kommenden Monate. Dementsprechend positiv werden auch die Investitions- und Beschäftigungspläne eingeschätzt. 44 Prozent der Unternehmen möchten künftig mehr Mitarbeiter einstellen, nur sechs Prozent weniger. Damit sollte ein deutlicher Impuls auf dem regionalen Arbeitsmarkt seitens der Großhändler erfolgen.

Dienstleister rechnen weiter mit guten Geschäften
Im Dienstleistungsgewerbe steigt der IHK-Konjunkturklimaindex um 7,5 Zähler auf 126,2 Punkte an. Sowohl die aktuelle als auch die künftige Geschäftslage verbessert sich. Nur vier Prozent sind mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Die Investitionsbereitschaft verändert sich kaum und bleibt hinter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft zurück. Die Beschäftigungspläne werden ausgeweitet. 21 Prozent der Dienstleister wollen künftig mehr Personen einstellen. 68 Prozent rechnen mit gleich bleibenden, elf Prozent mit geringeren Beschäftigungszahlen.

Die komplette Umfrage ist unter www.ihkof.de/konjunktur abrufbar.

Quelle: IHK Offenbach am Main