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06.07.2017

Region Offenbach bei Gründungen vorne

Erstmals seit zwei Jahren gab es im vergangenen Jahr im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main wieder mehr Gewerbeanmeldungen (6.575) als -abmeldungen (6.199).

„Der anhaltende Trend zu weniger, aber besser vorbereiteten Gründungen, scheint sich positiv auf den Unternehmenserfolg auszuwirken“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner. 2015 habe das Verhältnis 6.827 An- gegenüber 7.068 Abmeldungen betragen. Dennoch sei die Mitgliederzahl der IHK Offenbach am Main aufgrund statistischer Bereinigungen von 41.582 auf 40.614 gefallen. „Allerdings haben wir bei den im Handelsregister eingetragenen Unternehmen um 233 auf 10.389 Mitglieder zugelegt“, erklärt Weinbrenner.

Die Region Offenbach gelte als einer der attraktivsten Standorte in Hessen für Existenzgründer. Im Ranking des „Instituts für Mittelstand“ belege Offenbach bei der Gründungsintensität schon seit Jahren den ersten Platz. Der Kreis sei stets unter den zehn Besten in Deutschland platziert. Demgegenüber stehe das seit Jahren rückläufige Interesse am eigenen Unternehmen, welches auch in der Region Offenbach zu spüren ist. So habe sich die Zahl an Gewerbeneuanmeldungen im Vergleich zum Vorjahr nochmals geringfügig von 6.827 auf 6.575 verringert.

„Nach wie vor ist die verhaltene Gründungsdynamik auf die nun seit mehreren Jahren beständig gute Arbeitsmarktsituation zurückzuführen. Potenzielle Gründer bevorzugen eine – im Vergleich zur Existenzgründung – relativ sichere Beschäftigung. Zusätzlich nahm 2016 im Verhältnis zu 2015 nochmals die Anzahl der Gewerbeanmeldungen von Existenzgründern aus anderen EU-Staaten ab“, verdeutlicht der Hauptgeschäftsführer.

2016 seien 43 Prozent (1.026) aller Kleingewerbe-Gründungen (2.403) von Personen mit Migrationshintergrund realisiert worden. Dies entspreche einem Rückgang um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während sich bei deutschen Existenzgründern das Verhältnis Männer (57 Prozent) zu Frauen (43 Prozent) weiter annähere, überwiege bei den Gründungen von Personen mit Migrationshintergrund der Männeranteil mit 81 Prozent deutlich.

„Die Fakten veranschaulichen, dass das Thema Selbstständigkeit bei Migranten einen hohen Stellenwert einnimmt und deren Existenzgründungen nicht unerheblich zur Belebung des Wirtschaftsgeschehens beitragen“ macht Weinbrenner deutlich.

Menschen aus insgesamt 65 Nationen hätten in der Region Offenbach ein Kleingewerbe angemeldet. Bevorzugte Branchen von Männern mit Migrationshintergrund waren Akustik- und Trockenbau, Hausmeisterdienste und Abbrucharbeiten.

„Frauen mit Migrationshintergrund gründeten hingegen überwiegend in den Bereichen Gastronomie, Seniorenbetreuung und Gesundheitsdienstleistungen. Das Thema Flüchtlinge hatte im letzten Jahr noch keinerlei Auswirkungen auf die Anzahl der Gewerbeanmeldungen“, so Weinbrenner weiter.

Insgesamt fielen folgende Branchen besonders ins Auge: Weinbrenner: „Zunächst die unternehmensbezogenen Dienstleistungen, in denen wie auch im Vorjahr wieder die meisten Gewerbe (1.610) angemeldet wurden. An zweiter Stelle der Gewerbeanmeldungen steht das Baugewerbe (1.407). Nach Zahlen liegt der Handel in Bezug auf Gewerbeneuanmeldungen auf dem dritten Platz (1.173). Er weist aber im Gegensatz zu den unternehmensbezogenen Dienstleistungen und dem Baugewerbe einen Negativsaldo gegenüber dem Vorjahr (1.241) auf. Dies liegt in der Veränderung des Kaufverhaltens und der besonders hohen Wettbewerbsintensität. Stark betroffen ist der rein stationäre Einzelhandel.“

Die Angebote der IHK würden stark nachgefragt. „Existenzgründer haben viele Fragen, das belegt unsere hohe Zahl von 2.000 Erstberatungen im letzten Jahr. Und mit wieder rund 300 Besucher in diesem Jahr bleibt der IHK-Gründertag ein Publikumsmagnet“, so Weinbrenner abschließend.

Die Broschüre „Existenzgründung im Blick“ gibt es auch im Internet unter www.ihkof.de/ihk-flyer

Quelle: IHK Offenbach am Main