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05.04.2017

Metallverarbeitung aus nächster Nähe kennenlernen

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main veranstaltet noch bis zum 7. April 2017 in Zusammenarbeit mit der Pittler Pro Region Berufsausbildung GmbH in Langen ein Berufsorientierungscamp für junge Flüchtlinge. Neu hinzu gewonnene Kooperationspartner sind die Schoder GmbH in Langen und die Incoe International Europe GmbH aus Rödermark.

IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner erklärt: „Ich freue mich, dass wir mit Incoe International Europe, ein weltweit agierender Hersteller von Heißkanalsystemen, einen Partner für diese Aktion gewonnen haben, der den jungen Flüchtlingen einige seiner Ausbildungsberufe vorstellt.“

Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr, findet das Berufsorientierungscamp jetzt zum zweiten Mal statt. Die 36 Teilnehmer sind zwischen 16 und 38 Jahre alt. Auf das Ausprobieren in verschiedenen Fertigkeiten bei Pittler folgt ein Unternehmensbesuch bei der Schoder GmbH. Dort können sie Metallverarbeitung aus nächster Nähe kennenlernen.

IHK-Projektleiterin Jana Maria Kühnl: „Das Camp ist am 3. April 2017 gestartet, findet täglich von 9:30 bis 15:00 Uhr bei Pittler und ab 15:30 Uhr bei Schoder statt. Es richtet sich an junge Flüchtlinge, die Interesse an einer Ausbildung im technischen Bereich haben und sprachliche Grundkenntnisse mitbringen. Innerhalb dieser Woche können die Teilnehmer an acht verschiedenen Übungseinheiten unterschiedliche Fähigkeiten erfahren und erlernen.“
Es handelt sich dabei um Fähigkeiten, die in der technischen Ausbildung benötigt werden. Die Übungseinheiten beinhalten neben den Handfertigkeiten das Erkennen von Arbeitsabläufen sowie das Verstehen logischer Zusammenhänge. Die Teilnehmer sollen einen möglichst großen Einblick in die gewerblich-technische Ausbildung bekommen. Unternehmen erhalten die Gelegenheit, Jugendliche zu finden, die sich für eine Ausbildung eignen.

Kühnl berichtet: „Fast jeder junge Geflüchtete, der zur IHK in die Sprechstunde kommt, möchte Kfz-Mechatroniker werden. Ich denke, das liegt zum einen an der Popularität unserer Autoindustrie, zum anderen aber auch an den fehlenden Kenntnissen über andere Berufe. Wir haben schon im letzten Jahr festgestellt, dass keiner unserer Flüchtlinge wusste, was ein Industriemechaniker oder ein Elektroniker überhaupt macht. Das möchten wir ändern, damit die Wahl auf den richtigen Ausbildungsberuf fällt.“

Die einzelnen Stationen des Berufsorientierungscamps werden von den Auszubildenden von Pittler betreut. „Sie tragen entscheidend zum Erfolg der Aktion bei, denn sie motivieren, stehen mit Rat und Tat zur Seite und schaffen eine Arbeitsumfeld ohne Hierarchien. Hemmungen zu fragen, fallen weg“, sagt Kühnl.

Im Anschluss an das Camp erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat, in dem seine Fähigkeiten und Deutschkenntnisse vermerkt sind. Ziel der IHK ist es, die Flüchtlinge bei der Auswahl des Ausbildungsberufes und beim Finden eines Ausbildungsplatzes zu unterstützen.

Quelle: IHK Offenbach am Main