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16.01.2019

Studie belegt: Neu-Isenburgs Wirtschaft boomt

Eine neue Studie bescheinigt Neu-Isenburg eine hohe Lebensqualität bei starker wirtschaftlicher Prosperität.

Gewerbesteuereinnahmen im Jahr 2018 in Rekordhöhe von rund 80 Millionen Euro - mit Stichtag 30. Juni 2018 ein erneuter Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 30.281 (Quelle Bundesagentur für Arbeit) - zum Stand Ende 2018 gemeldete 6.655 Betriebe - in 2018 verzeichnete 636 Gewerbeanmeldungen bei 555 Abmeldungen - zum 31. Dezember 2018 insgesamt 39.167 mit Hauptwohnung gemeldete Einwohnerinnen und Einwohner, davon 31.425 in der Kernstadt, 6.223 in Gravenbruch und 1.519 in Zeppelinheim.

Diese Zahlen sprechen auch für das vergangene Jahr 2018 wieder für sich. Der Wirtschaftsstandort Neu-Isenburg boomt, die Kennzahlen stimmen, aber auch die Lebensqualität in Neu-Isenburg kann sich sehen lassen. Im Auftrag des Landkreises Offenbach untersuchte das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) die Wohnsituation und den Wohnraumbedarf im Landkreis Offenbach bis zum Jahr 2030. Der Endbericht wurde bereits im Oktober 2018 veröffentlicht.

Die Studie geht von drei Teilräumen aus, die untersucht wurden. Neu-Isenburg gehört zum Teilraum 1 gemeinsam mit der Gemeinde Egelsbach und den Städten Dreieich und Langen. Grundlage für die Gliederung in diese drei Teilbereiche sind die drei Mittelbereiche des Landkreises auf Grundlage des Landesentwicklungsplans. Betrachtet wurden Bevölkerungsentwicklung, Wanderungsbewegung, Arbeitsmarkt und Pendlerverhalten sowie Wohnungsangebot und Wohnungsversorgung.

Der Studie lässt sich dabei entnehmen, dass der Landkreis Offenbach von einer enormen Vielfalt geprägt ist und der Stadt Neu-Isenburg eine herausgehobene Stellung zukommt. So kommt die Studie beispielsweise zu dem Schluss, dass der Teilraum 1 an der Hauptverkehrsachse zwischen Frankfurt, Darmstadt und Mannheim im Süden zwar einen bevorzugten Wohnstandort für Pendler darstellt, aber dennoch dieser Teilraum einen insgesamt positiven Pendlersaldo aufweist. Dieser geht insbesondere auf den hohen Überschuss der Stadt Neu-Isenburg zurück. Die Anzahl der Beschäftigten mit Stand der Studie am Arbeitsort von 27.400 Personen (jetzt über 30.000 Menschen) ist der höchste Wert im Landkreis - täglich pendeln nach Neu-Isenburg aufgrund der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit rund 14.000 mehr Menschen ein als aus. Die zuletzt verfügbare Zahl liegt hier bei 25.547 Einpendlern, denen 11.569 Auspendler gegenüberstehen.

Die Arbeitsplatzdichte (definiert laut Studie mit Verhältnis aus Beschäftigten am Arbeitsort und der erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren) in Neu-Isenburg beträgt 112 Prozent ! Die Stadt Darmstadt weist im Verglich einen Wert von etwa 90 Prozent auf.

Auch in der Darstellung der Wohnraumsituation schneidet Neu-Isenburg gut ab. Eine Untersuchung der Wohnungsbestände nach dem Gebäudetyp in den Gemeinden und Teilräumen des Landkreises Offenbach zeigt, dass in Neu-Isenburg bei einem ermittelten Wohnungsbestand von 19.061 Wohnungen in 2016 78 % in Mehrfamilienhäusern zur Verfügung steht.

Die Stadt Neu-Isenburg verfügt von den insgesamt gezählten 13.040 vermieteten Wohnungen mit 23 Prozent über den höchsten Prozentsatz im Kreis, die die Stadt bzw. ihre eigene Wohnungsbaugesellschaft hält. Durch die Nähe zur Stadt Frankfurt finden sich die höchsten Mieten allerdings auch in den Kommunen des Teilraumes 1 und dort insbesondere in Neu-Isenburg. Das Gutachten nennt eine Spanne von 10,50 bis 11,00 Euro pro Quadratmeter durchschnittlich.

In diesem Zusammenhang wird insgesamt festgesellt, dass die Bevölkerung im Kreisgebiet um fünf Prozent steigen wird. Der Situation im Ballungsraum geschuldet wird der Bevölkerungsstand in Frankfurt am Main um über zehn Prozent bis 2030, gefolgt von Darmstadt plus 8,6 Prozent steigen. Der Anteil an sogenannten älteren Seniorenhaushalten wird ebenfalls zunehmen. Im Teilraum 1 wird die Zunahme dieser Seniorenhaushalte auf über 25.000 prognostiziert.

Als charakteristisches Ergebnis definiert die Studie Neu-Isenburg "als Sonderfall im Kreisvergleich als überdurchschnittlich städtisch geprägtes Wirtschaftszentrum mit großem Einzugsbereich als Arbeitsstandort und hohem Anteil an Dienstleistungsbeschäftigten. Die Wohnungsneunachfrage der letzten Jahre war vor allem durch Zuzug von Arbeitskräften und von Bildungswanderung geprägt, dadurch ist die Altersstruktur der Haushalte relativ jung und der Anteil ausländischer Bevölkerung hoch. Bei niedriger Arbeitslosenquote ist das Preisniveau auf dem Wohnungsmarkt aufgrund der guten Arbeitsmarktlage durch hohe unbefriedigende Nachfrage relativ hoch. Der im Kreisvergleich geringe Anteil an Einfamilienhäusern und an privaten Mietwohnungsanbietern unterstreicht den städtischen Charakter des Standorts. Der hohe Anteil des öffentlich geförderten Wohnungsbaus ist Folge der Präsenz öffentlicher und genossenschaftlicher Vermieter."

Die Studie formuliert für Neu-Isenburg als sozialpolitisches Teilziel die Empfehlung, den Fokus verstärkt auf die Ansprüche kleinerer Haushalte auszurichten. Die Studie stellt aber auch fest, dass der Neubau von geförderten Wohnungen angesichts der geringen erforderlichen Mietpreise nur mit sehr hohen kommunalen Eigenanteilen überhaupt umsetzbar ist. Neu-Isenburg aber bereits über einen vergleichsweise hohen Anteil an geförderten Wohnungen verfügt.

Bürgermeister Herbert Hunkel: "Wie berichtet, wird sich die Stadt über die eigene GEWOBAU beim Land Hessen dafür einsetzen, dass die geförderten Wohnungen nicht aus der Bindung entlassen werden, damit der geförderte Bestand gehalten wird. Dies gilt auch für die Sozialwohnungen anderer Wohnungsbaugesellschaften. Die Stadt wird darüber hinaus die Studie zum Anlass nehmen, mit der vor Ort aktiven Wohnungsimmobilienbranche Gespräche zu führen, um für weitere Entscheidungen eine ganz aktuelle Markteinschätzung zu erhalten. Und: mit der Entwicklung des Stadtquartiers Süd werden neue Wege beschritten, um zu einer neuen Form des urbanen Lebens zu kommen, das Wohnen und Arbeiten in idealer Weise mit einander verbinden kann."