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01.02.2020

Kreis Offenbach ist offiziell Fairtrade-Kreis

Der Kreis Offenbach ist ab sofort offiziell Fairtrade-Kreis! Am 1. Februar 2020 hat der Ehrenvorsitzende von Transfair e.V., Manfred Holz, Landrat Oliver Quilling auf einer Zertifizierungsfeier im Kreishaus in Dietzenbach die entsprechende Urkunde überreicht. Damit gibt es in Hessen seit diesem Wochenende insgesamt fünf Fairtrade-Landkreise. Der Titel ist Teil der Kampagne „Fairtrade-Towns“ von Transfair e. V.

Vor drei Jahren hatte der Kreistag den Beschluss gefasst, sich um die Zertifizierung zu bewerben. „Wir haben uns bewusst für diesen Weg entschieden, denn als international geprägte Region wollen wir auch hier ein Zeichen setzen - ein Zeichen für fairen Handel, faire Löhne und faire Produktionsbedingungen“, betonte Oliver Quilling. „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und des weltweiten Zusammenwachsens stellen wir uns damit unserer globalen Verantwortung.“

Der Titel „Fairtrade-Kreis“ ist an verschiedene Kriterien geknüpft, die der Kreis seit kurzem alle erfüllt, und auf Nachhaltigkeit ausgelegt. So beteiligen sich mittlerweile 23 Gastronomiebetriebe an der Kampagne. In 100 Einzelhandelsunternehmen im Kreis können inzwischen fair gehandelte Produkte gekauft werden. Quilling: „Fair Trade bringen wir aber mit unterschiedlichen Aktionen immer wieder auch direkt dorthin, wo Menschen zusammenkommen – ob auf einem Fußballturnier, im vhs-Kurs oder im Rahmen der Fairen Woche.“ Auch eine eigene Steuerungsgruppe wurde ins Leben gerufen. Mitglied der Steuerungsgruppe des Kreises in Sachen Fairtrade sind die Evangelische Kirche, der Sportkreis Offenbach sowie die Kreuzburgschule als Fairtrade-Schule und die Heinrich-Böll-Schule als UNESCO Nachhaltigkeitsschule. Mit Neu-Isenburg, Langen und Hainburg gibt es im Kreis außerdem drei „Fairtrade-Towns“, die ebenfalls als Partner mit an Bord sind. Der Einzelhandel ist in dem Gremium durch den Weltladen Neu-Isenburg sowie die Firma Lidl vertreten.

„Besonders freut mich, dass sich viele Schulen, Vereine und Kirchengemeinden unserer Initiative angeschlossen haben. Sie informieren die Öffentlichkeit über die Notwendigkeit gerechter Produktionsbedingungen und machen auf die Vorteile sozialer und umweltschonender Herstellungs- und Handelsstrukturen aufmerksam. All das sorgt für einen stetigen Wandel im Bewusstsein der Menschen“, machte der Landrat deutlich. Zum fairen Handel kann zudem jeder Einzelne beitragen und so durch sein Verhalten dafür sorgen, dass sich Produktionsbedingungen und Handelswege ändern und etwa Kleinbauern in Afrika oder Asien von dem, was sie anbauen, leben können. Veränderungen fänden bei dem Fairtrade-Gedanken also auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene statt, das mache ihn so einzigartig, so Quilling.

Der Kreis will sich daher mit dem bisher Erreichten nicht zufriedengeben. „Wir wollen weitere Partner gewinnen und noch mehr Gastronomen und Einzelhändler, aber auch Schulen und Vereine, zum Mitmachen bewegen“, kündigte Quilling an. Der Arbeitsaufwand für die Geschäfte und Gastrobetriebe ist denkbar gering. Sie müssen lediglich zwei fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment oder ihre Karte aufnehmen und ein Formular mit Produktangaben an den Kreis schicken. „Die Vorteile für jeden, der sich der Fairtrade-Kampagne anschließt, sind mit beiden Händen greifbar“, macht Quilling abschließend nochmals deutlich. „Sie leisten einen Beitrag zum fairen Handel in der Welt und zur Nachhaltigkeit. Das kommt vor allem bei jungen Kunden gut an und führt zu einer Umsatzsteigerung.“ Alle teilnehmenden Betriebe werden zudem auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-offenbach.de/fairtrade aufgelistet.

Wer sich als Verein, Schule, Einzelhändler oder Gastronom an der Fair-Trade-Kampagne beteiligen möchte, kann sich beim Kreis Offenbach unter international@kreis-offenbach.de oder telefonisch unter 06074 8180-3109 melden. Die Fairtrade-Beauftragte des Kreises Offenbach, Sibylle Möller, beantwortet gerne alle aufkommenden Fragen.