Wirtschaftliche Aktivität muss trotz Corona möglich sein
Zum Jahresbeginn ist die konjunkturelle Stimmung unter den Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main angespannt.
Der IHK-Konjunkturklimaindex liegt nahezu unverändert auf einem unterdurchschnittlichen Niveau von 93,2 Punkten. Während die momentane Geschäftslage etwas besser beurteilt wird, fällt die Einschätzung zur zukünftigen Geschäftslage ein wenig schlechter aus.
Die Corona-Pandemie sorgt weiter für Einschränkungen, die für viele Unternehmen existenzbedrohend sind. Sie verzichten derzeit auf Investitionen, Einstellungen und weitreichende Entscheidungen.
„Für betroffene Unternehmen insbesondere aus Handel, Gastgewerbe, Tourismus und personenbezogenen Dienstleistungen wird die Situation immer kritischer“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner und stellt fest: „Umso wichtiger ist es, dass die Hilfen endlich schnell und unbürokratisch ankommen. Zudem sind Lösungen gefragt, damit wirtschaftliche Aktivität in Zukunft trotz des Virus möglich ist.“
Der Staat greift für den Gesundheitsschutz tief in das wirtschaftliche Geschehen ein und hat gleichzeitig umfangreiche Hilfsmaßnahmen eingeleitet: Kurzarbeit, Steuererleichterungen, Zuschüsse, Kredite – häufig haben die Hilfen, insbesondere das Kurzarbeitergeld, das Schlimmste verhindert. Einige Förderprogramme laufen aber nur schleppend an und dringend benötigte Gelder lassen auf sich warten.
„Der aktuelle Lockdown trifft zwar einige Branchen, die schließen oder ihre Geschäftstätigkeit einschränken mussten, mit voller Wucht, aber wir verzeichnen keinen weiteren flächendeckenden Einbruch der Wirtschaft. Immerhin ein Viertel der Unternehmen beurteilt die zukünftige Geschäftslage positiv“, erläutert Weinbrenner. Hoffnung machen – so ein Ergebnis der Befragung – die anziehenden Exporte. Sie deuten darauf hin, dass internationale Lieferketten inzwischen weniger stark von Störungen betroffen sind. Außerdem gibt es Branchen, die von der derzeitigen Situation kaum betroffen sind (37 Prozent) und Firmen, deren Geschäfte gut laufen (29 Prozent). Dazu zählen viele IT-Dienstleister und der Großhandel.
Die großen Fragen lauten: Wie schnell erholt sich die Wirtschaft? Bleiben Schäden auf Dauer? Aber auch: Welche positiven Veränderungen wie neue Geschäfts- und Arbeitsmodelle oder eine stärkere Digitalisierung bewirkt die Krise?
Die gesamten Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage stehen im Internet:
www.ihkof.de/konjunktur