PIN24: Ein Netzwerk-Eldorado für Gründer
Wer sich mit einer Geschäftsidee selbstständig machen möchte, benötigt Ratschläge von Experten und Anschubhilfe in vielfältiger Form. Gut und praktisch, wenn alles in gebündelter Form geboten wird. Noch besser und noch viel effizienter, wenn die Stadt aktiv wird und quasi direkt vor der Haustür solch einen Rundum-Service offeriert. So geschehen am vorigen Samstag in Rödermark: In der Kulturhalle wurde die Messe PIN24 ihrem Anspruch vollauf gerecht. Sie entpuppte sich als Kontakte- und Netzwerk-Eldorado „für Gründer, die sich nicht stoppen lassen“. Mit diesem Slogan hatte die städtische Wirtschaftsförderung für die große Info-Plattform geworben – mit allem Drum und Dran, was sich Start-up-Interessierte bei solch einer Zusammenkunft wünschen.
Rund 20 Messestände, Gesprächskreise mit Branchenprofis, Workshops, Zeit für individuelle Beratung, intensiver Gedankenaustausch im „Speakers‘ Corner“ und beim Entwickeln innovativer Ideen und Kampagnen („Pitchen“) mit Gleichgesinnten… Beim Streifzug durch die Halle wurde schnell deutlich, dass geballte Kompetenz versammelt war. Finanzierungsfragen, Marketing, Präsenz auf der digitalen Schiene, Service-Orientierung, ökologische Aspekte: Diese und viele weitere Stichworte, die für Unternehmensgründer von Bedeutung sind, kamen allesamt zur Sprache.
„Die Resonanz war sehr gut. Rund 100 Menschen haben die Chance genutzt und auf ihrem Sprung in die Selbstständigkeit ganz viel Wissen getankt. Außerdem konnten wir zahlreiche Frauen und Männer begrüßen, die bereits erste Erfahrungen mit ihren Unternehmensgründungen gesammelt und darüber sehr anschaulich berichtet haben“, freute sich Messe-Chefplaner Alfons Hügemann. Gemeinsam mit seiner Kollegin Beate Filbert und mit Till Andrießen, dem Leiter der Wirtschaftsförderung, hatte Hügemann die organisatorischen Weichen für die PIN24 gestellt. Reinhard Butz und Angela Ringshausen, die Kooperationspartner von gruenderberatungen.de, gesellten sich hinzu. Der Kreis Offenbach war ebenfalls im Boot:
Konstanze Fritsch von der Netzwerk-Initiative StandortPlus freute sich über den in die Region ausstrahlenden Aktionstag „made in Rödermark. Handel, Handwerk, Finanzdienstleister, Fachleute aus dem Gesundheitssektor und dem Gastgewerbe sowie Dienstleister in bunter Bandbreite: Alle tummelten sich auf dem Parkett im Foyer und im Saal der Kulturhalle. Die Fertighaus-Spezialisten von LivingHaus waren als Hauptsponsor mit von der Partie. Auch am dortigen Messestand machte Bürgermeister Jörg Rotter bei seinem Rundgang Station.
LivingHaus-Vertriebsstellenleiterin Andrea Kranz gab Einblicke in die Philosophie des Unternehmens: „Wir fördern Gründungen, weil wir das selbstbestimmte Unternehmertum als die beste Form der Zusammenarbeit mit unseren Handelsvertretern und Handelsvertreterinnen empfinden. Selbstständige Unternehmer sind häufig politisch und gesellschaftlich aktiv und tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung in ihrer jeweiligen Region bei. Darüber hinaus sind sie oft enger mit den Bedürfnissen und Wünschen ihrer Kunden verbunden. Das gibt ihnen die Möglichkeit, maßgeschneiderte, regionale Lösungen anzubieten. Diese regionale Verankerung und die damit verbundene gesellschaftliche Verantwortung sind von großer Bedeutung, da sie nicht nur das unternehmerische Ökosystem, sondern auch die Gemeinschaften, in denen die Akteure tätig sind, nachhaltig bereichern.“
Zuvor hatte auch der Bürgermeister in einer kurzen Begrüßungsan sprache auf die gesellschaftliche Bedeutung der Gründer-Thematik hingewiesen. Die Stadt, so sein Tenor, lege nicht die Hände in den Schoß und warte auf wirtschaftliche Impulse, sondern versuche vielmehr selbst, Dinge zu inspirieren und gute Voraussetzungen zu schaffen. Wörtlich erklärte Rotter: „Leute, die sich etwas zutrauen und mit dem Sprung in die berufliche Selbstständigkeit liebäugeln oder diesen Schritt bereits gewagt haben: Die kann unser Wirtschaftsleben nun wahrlich gut gebrauchen! Menschen mit kreativen Ideen, die voller Tatendrang sind, aber auch mit einer seriösen Abwägung von Chancen und Risiken an die Themen ‚Gründung und Start-up‘ rangehen: Die benötigen wir in Deutschland, wenn es darum geht, dem traditionell breit gefächerten Branchenmix neue, innovative Impulse zu geben.“
Ein attraktives Rahmenprogramm machte aus der PIN24 eine rundum runde Sache. Moderator Oliver Nedelmann behielt den Überblick, führte eloquent durchs Programm und konnte schlussendlich zum gemütlichen Ausklang unter der Überschrift „After-Messe-Party“ einladen. Die Gastro-Spezialisten von Kellers Genusshütte aus Rodgau und vom Familiencafé MaLeo in Rödermark sorgten für gute Bewirtung – und wer wollte, konnte beim Finale noch einmal seine Fähigkeiten in Sachen „ruhige Hand und gutes Auge“ testen. Ein aufgeschnittener und zum Billardtisch umgebauter Trabant wurde bestaunt und als Spielfläche in Beschlag genommen. Timo Seitz, ein junger Tüftler aus Bamberg, hat den Hingucker erdacht und mit viel Liebe zum Detail gebaut. Nun hofft er auf gute Tournee-geschäfte mit seinem Sportmobil der etwas anderen Art. Insofern passte Seitz perfekt zur PIN24: Als kreativer Kopf, der sein Ding durchzieht – einfach nicht zu stoppen.