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10.12.2021

Zweite Legorampe in Seligenstadt übergeben

Arbeitskreis „Zusammen.Leben.Seligenstadt“ fördert Barrierefreiheit

In Seligenstadt ist eine zweite Legorampe von der Stadtverwaltung übergeben worden. Nach dem Bekleidungsgeschäft Ernsting´s family erleichtert jetzt auch eine selbstgebaute bunte Rampe das Erreichen des Geschäfts „Fahr Rad“ in der Babenhäuser Straße für Menschen mit rollenden Hilfen.

Im Rahmen einer von der Stadt Seligenstadt initiierten Integrations- und Vielfaltsstrategie, die Handlungsempfehlungen für die Integrationsarbeit in Seligenstadt gibt, hatte der Arbeitskreis “Zusammen.Leben.Seligenstadt“ im Sommer 2020 konkrete Maßnahmen beschlossen. Unter anderem bildete sich zum Schwerpunkt “Barrierefreiheit im öffentlichen Raum“ die Arbeitsgruppe “Rampenbau in Seligenstadt“. Nach dem Vorbild Rita Ebels, einer inzwischen international bekannten Rollstuhlfahrerin aus Hanau, werden aus Legosteinen Rampen errichtet. Diese ermöglichen es Menschen mit Gehbehinderung, einem Buggy oder Kinderwagen, kleine Stufen oder Absätze vor Ladenlokalen zu überwinden. Auch Menschen mit Sehbehinderung können die bunten Steine beim schnelleren Erkennen einer Stufe helfen.

Warum sind die Rampen aus Lego?

Legorampen verrutschen nicht so leicht wie Holzrampen, das Material ist wetterfest und überdauert Jahre. Die Rampen sind bunt und fröhlich und schaffen dadurch Aufmerksamkeit auf ein Problem, das vielen nicht präsent ist, nämlich was für ein unüberbrückbares Hindernis eine kleine Stufe darstellen kann. Die Rampen sind einfach nachzubauen und stabil genug, um einen Rollstuhl samt Fahrer zu tragen. Allerdings handelt es sich um nicht-zertifizierte Hilfsmittel. Die Benutzung erfolgt also auf eigenes Risiko und es sollte aus Sicherheitsgründen immer eine zweite Person dabei sein.

Viele Spenden der bunten Steine kamen aus der Bevölkerung

Ursprünglich war geplant, für den Bau ehrenamtliche Helfer*innen, Jugendliche und Senior*innen um Unterstützung zu bitten. Leider machten die Einschränkungen der Corona-Pandemie dieses Vorhaben zunichte. So entschlossen sich die Planerinnen Elke Schmitt (Amtsleiterin des Amts für Stadtentwicklung), Tanja Frisch (Wirtschaftsförderung) und Anke van den Bergh (Seniorenberaterin), selbst kreativ zu werden. Nach der detaillierten Bauanleitung von Rita Ebel verbauten sie für die erste Rampe, die bereits im Dezember 2020 dem Bekleidungsgeschäft Ernsting´s family übergeben werden konnte, geschätzt 1.500 Lego- und Duplo-Steine. Bei der nun zweiten Rampe wurden geschätzt sogar rund 4.000 bunte Steine verbaut. Überlassen wurde diese nun Christian Gerheim vom Fahrradgeschäft „Fahr Rad“ in der Babenhäuser Straße. Gerheim nahm die Rampe gerne entgegen und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuten sich über das kunterbunte Hilfsmittel.

„Es ist schön, dass wir dazu beitragen können, die Situation von Menschen mit rollenden Hilfsmitteln zu verbessern“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian. Erster Stadtrat Michael Gerheim ergänzt: „Und das mit einem bunten Blickfang, der alle einlädt, hereinzugehen.“