Kooperation »Wissenschaft stärkt Wirtschaft«: Gemeinsame Projekte und Zukunftspläne präsentiert
Die Kooperation »Wissenschaft stärkt Wirtschaft« soll weiter intensiviert werden. Das ist das Ergebnis der jährlichen Beiratssitzung, die kürzlich im Kreishaus in Dietzenbach stattfand. Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), der Kreis Offenbach, die Kreiskommunen, die Industrie- und Handelskammer Offenbach am Main (IHK) sowie die Kreishandwerkerschaft Stadt und Kreis Offenbach sind im Jahr 2017 eine strategische Partnerschaft eingegangen. „Nicht nur der Kreis und die 13 Kommunen, auch die lokale Wirtschaft steht in Zukunft in vielerlei Hinsicht vor komplexen Herausforderungen. Die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Forschungsbereichen kann neue Perspektiven eröffnen, entscheidende Impulse setzen und zur Lösung individueller Problemstellungen beitragen“, betonte Landrat Oliver Quilling.
Das aktuelle Treffen bot eine Plattform, um die bisherigen Erfolge der Kooperation zu evaluieren sowie zukünftige Projekte und Pläne für das Jahr 2024 zu besprechen. „Unsere Hochschule nimmt ihre Rolle als verlässliche Bildungs-, Forschungs- und Entwicklungspartnerin in der Region sehr ernst. Darüber hinaus treiben wir die Entwicklung unseres klaren Service-Profils als Dienstleistungs- und Beratungspartnerin konsequent voran. Dafür ist der Input aus der Region für unsere praxisnahe Forschung und Lehre essentiell. Strategische Partnerschaften wie die mit dem Kreis Offenbach bieten uns daher die Option, zukunftsweisende Projekte zu realisieren und zugleich die Kommunen, Unternehmen und Verbände in der Region mit unserem Know-how zu unterstützen“, ergänzte Professorin Dr. Susanne Rägle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer der Frankfurt UAS.
Wirtschaft und Wissenschaft haben unterschiedliche Blickwinkel auf eine Situation. Diese wollen die Akteure der Kooperation zusammenbringen, um Synergien zu schaffen „Die Unternehmen sehen sich derzeit mit einer ganzen Reihe von Schwierigkeiten konfrontiert, für deren Lösung sie neue Wege beschreiten müssen. Dazu gehören zum Beispiel der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Beschäftigte im Ballungsraum Rhein-Main, die hohen Energiekosten, aber auch der Fachkräftemangel sowie die Themen Mobilität und Digitalisierung. In diesen Fällen kann der wissenschaftliche Ansatz neue Geschäftsideen anstoßen, helfen, Prozesse zu optimieren, und entscheidende Wettbewerbs- und Standortvorteile nach sich ziehen“, machte Oliver Quilling deutlich.
Wichtigste Schnittstelle zwischen Unternehmen und der Frankfurt UAS ist die neu eingerichtete Hochschul-Abteilung HoST (House of Science and Transfer). Ihr Ziel ist es, den Wissens- und Technologietransfer zwischen Lehre und Forschung einerseits sowie mit den Unternehmen der Region andererseits zu fördern, innovative Unternehmensgründungen zu erleichtern und damit letztlich den Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain zu stärken.
In der Praxis hat die strategische Partnerschaft unter dem Motto „Wissenschaft stärkt Wirtschaft“ bereits eine Reihe an Erfolgen erzielt: etwa das regelmäßig stattfindende „BrainBreakfast“, bei dem Unternehmen und Kommunen mit Forschenden ins Gespräch kommen können, den wegweisenden Entwurf eines Gewerbegebietes der Zukunft am Beispiel des Neu-Isenburger Gewerbegebiets Süd, eine Bestandsanalyse zur Situation von Menschen aus Südosteuropa in der Stadt Dietzenbach sowie ein gemeinsames Projekt der Hochschule zur Datenqualität eines Beschichtungsprozesses von Brillengläsern mit der Langener Firma „optoVision“. Ein weiterer Meilenstein ist KulturBauDigital, ein Digitalisierungsprojekt zur Unterstützung der Denkmalpflege des Landes Hessen. Aktuell entsteht in diesem Rahmen ein digitaler Zwilling der Abtei Kloster Seligenstadt als Pilotimmobilie.
Der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt University of Applied Sciences ist mit über 3.500 Studierenden darüber hinaus der größte seiner Art in Deutschland. Angesichts des dramatischen Fachkräftemangels in diesem Bereich plant die Kooperation für das kommende Jahr eine Veranstaltung zur Personalgewinnung in sozialen Berufen. Dabei sollen zwei Workshops zu den Themen „Soziale Arbeit“ und „Pflege“ stattfinden, zu denen zahlreiche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Wirtschaft, Ehrenamt und Kommunen sowie künftige Beschäftigte eingeladen werden. Vorgesehen ist zudem eine Veranstaltung zur Nachfolgeregelung in beziehungsweise zur Übernahme von Betrieben.