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20.12.2023

Wirtschaftsförderbericht 2022 erneut mit starken Zahlen

Trotz vielfältiger Herausforderungen hat der Kreis Offenbach seinen Ruf als starker Wirtschaftsstandort auch im vergangenen Jahr weiter gefestigt. Der Wirtschaftsförderbericht 2022 zeigt, dass sich die positiven Aufwärtstrends nach den coronabedingten Einbrüchen der Vorjahre an zahlreichen Stellen weiter fortsetzen. „Die Entwicklungen sind umso erfreulicher, wenn man bedenkt, dass 2022 insgesamt kein leichtes Jahr war“, sagte Landrat Oliver Quilling. „Zusätzlich zu den Nachwirkungen der Pandemie musste die Wirtschaft unter anderem auch auf die Energiekrise, eine rasant steigende Inflation und die ökonomischen Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine reagieren. Dieser komplexen Ausgangslage sind die lokalen Unternehmen mutig, mit beeindruckendem Engagement und kreativen Ideen begegnet. Die Wirtschaftsförderung des Kreises stand ihnen – nicht zuletzt auch im Rahmen des gemeinsamen Wirtschaftsförderkonzepts „Standort Plus“ zusammen mit den Kommunen, der Industrie- und Handelskammer Offenbach am Main sowie der Kreishandwerkerschaft Stadt und Kreis Offenbach – unterstützend zur Seite.“

So hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt 2022 weiter entspannt. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag laut Bundesagentur für Arbeit bei 4,6 Prozent und näherte sich damit wieder dem Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 von 4,0 Prozent an. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 ist die Quote um 0,6 Prozent gesunken.

Parallel stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 4,4 Prozent auf 136.530 Personen. Auf lange Sicht betrachtet hat sich die Anzahl im Fünf-Jahres-Vergleich um 9,4 Prozent beziehungsweise 11.683 Personen gegenüber 2017 verbessert.

Eine der wichtigsten Stützen der Prosperität des Kreises ist sein starker Mittelstand. Im Jahr 2022 gehörten rund 26.100 Unternehmen aus den 13 Städten und Gemeinden der IHK Offenbach an, rund 1.000 beziehungsweise 3,6 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Besonders betroffen war der Sektor der unternehmensbezogenen Dienstleistungen, auf den allein knapp die Hälfte des Rückgangs zurückzuführen war. Insgesamt folgte die Entwicklung jedoch einem allgemeinen Trend. In der Stadt Offenbach sank die Anzahl der IHK-zugehörigen Betriebe im gleichen Zeitraum um drei Prozent. Die Handwerkskammer Rhein-Main zeichnete dagegen ein deutlich positiveres Bild für den Kammerbezirk Offenbach, dem der Kreis angehört. Zum zweiten Mal in Folge stieg die Anzahl der in der Handwerksrolle eingetragenen Handwerksbetriebe und legte um 1,2 Prozent auf nun 4.637 zu.

Darüber hinaus vermerkte die Wirtschaftsförderung 70 Neuansiedlungen von Unternehmen in den Kommunen. Während rund ein Dutzend davon innerhalb des Kreises umgezogen war, stammten die anderen sowohl aus der Bundesrepublik als auch aus Ländern wie Österreich und China. Neben Sicherheits- und IT-Dienstleistern gehörten unter anderem auch Elektro- und Einzelhändler sowie Logistiker dazu.

Erfreuliche Nachrichten vermeldete zudem die Tourismus-Branche. Waren die hervorragenden Zahlen der Beherbergungsbetriebe im Kreis mit über einer Million Übernachtungen im Jahr 2019 durch Lockdowns und strenge Reisebeschränkungen in den beiden Folgejahren um die Hälfte eingebrochen, erholten sich die Werte 2022 spürbar. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 47,6 Prozent beziehungsweise rund 249.400 auf nunmehr wieder 773.600, die Zahl der Ankünfte verbesserte sich sogar um 83,2 Prozent auf rund 349.200 (2021: 190.600).

Einmal mehr belegt der PROGNOS-Zukunftsatlas, dass der Kreis Offenbach weiterhin ein starker Wirtschaftsstandort mit viel Potential ist. Im Drei-Jahres-Rhythmus bewerten Forschende die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der 400 deutschen kreisfreien Städte und Kreise anhand derselben Standortparameter. Der Kreis Offenbach belegte im nationalen Ranking einen hervorragenden 48. Platz und zählt damit weiterhin zu den TOP-50-Regionen Deutschlands. „Besonders gut hat der Kreis im Bereich ,Arbeitsmarkt‘ abgeschnitten, in dem er sich von Rang 47 im Jahr 2019 auf Platz 41 verbessert hat“, berichtete Landrat Oliver Quilling zufrieden. „Noch besser liegt er im nationalen Vergleich aber beim Teilindex „Stärke“, der die aktuelle sozioökonomische Situation der Region abbildet. Dort ging es zwei Plätze hinauf auf Rang 37. Auch insgesamt bescheinigen uns die Expertinnen und Experten ,hohe Zukunftschancen‘.“

Die Wirtschaftsförderung des Kreises arbeitet kontinuierlich an der Optimierung und dem Ausbau ihres Angebots, damit Bestandsunternehmen, Investoren sowie Gründerinnen und Gründer weiterhin beste Voraussetzungen in den 13 Kommunen vorfinden. „2022 haben wir deshalb die enge Kooperation mit den wichtigsten regionalen Akteuren im Rahmen von Standort Plus fortgesetzt“, sagte Wirtschaftsförderin Konstanze Fritsch. „Das gemeinsame Engagement reichte vom engmaschigen Austausch im Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und den zugehörigen, themenbezogenen Arbeitsgruppen über die Etablierung neuer Beratungs- und Unterstützungsangebote für die lokale Wirtschaft bis hin zur Teilnahme an Veranstaltungen wie der Immobilienmesse Expo Real, der Internationalen Tourismusbörse Berlin und dem Newcomers Festival in Frankfurt.“

So gehörte zum Beispiel das kostenlose Online-Trainingspaket „Stadt & Kreis Online Plus“ 2022 zum Angebotsportfolio, bei dem kleine und mittelständische Unternehmen ihre digitale Sichtbarkeit mit Hilfe von Fachleuten überprüfen und verbessern konnten. Hinzu kam das neu eingerichtete Gewerbevereinstreffen, das Multiplikatorinnen und Multiplikatoren über Kommunengrenzen hinaus zusammenbringt und sie unmittelbar mit relevanten Informationen zu behördlichen Abläufen und Angeboten versorgt.

Ausgebaut wurde darüber hinaus die strategische Partnerschaft mit der Frankfurt University of Applied Sciences. Neben der Fortsetzung der Veranstaltungsreihe „Brain-Breakfast“ liefen auch die individuellen Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen mit der Hochschule – etwa durch gemeinsame Forschungsprojekte, Abschlussarbeiten und Praxissemester von Studierenden – weiter. Im Mai 2022 feierte zusätzlich das Format „Wissenschaft trifft Kommune“ seine Premiere. Es richtet sich gezielt an die Stadt- und Gemeindeverwaltungen und soll den Wissens- und Technologietransfer auch auf behördlicher Ebene vorantreiben.

„Das vergangene Jahr ist einmal mehr ein eindrucksvoller Beleg, wie stark die lokale Wirtschaft im Kreis Offenbach aufgestellt ist“, sagte Landrat Oliver Quilling abschließend. „Es gilt jetzt mit vereinten Kräften dafür zu sorgen, dass sich die positiven Trends weiter verstetigen. Die Unternehmen haben mit unserer Wirtschaftsförderung und Standort Plus auf jeden Fall auch in Zukunft einen starken Partner an ihrer Seite, der sie genauso individuell wie unkompliziert in allen Belangen unterstützt.“